#17

OLIVER HARTUNG: THE ARABIAN MONUMENT

Farhan Sabbagh, riq, oud, mazhar

Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten

25 November 2016. Welchen besseren Kontrapunkt könnte man für THE ARABIAN MONUMENT setzen, als Farhan Sabbagh als Gast bei ITINERANT INTERLUDE #17 zu gewinnen. Der Virtuose der Ud, Riq und Mazhar hat bei dieser Eröffnung eine Reihe von originellen Kompositionen präsentiert, gespielt auf jedem dieser traditionellen arabischen Instrumente.

Die gezupfte Kurzhalslaute Ud, gilt als “Königin der Musikinstrumente” in der arabischen Welt. Al Ud – von dem arabischen Wort für Holz stammend – hat einen großen, gewölbten Resonanzkörper in Form einer halben Birne und einen kurzen Hals. Sie ist normalerweise mit fünf Doppelsaiten bespannt. Bei Farhan Sabbaghs Instrumenten ist jeweils ein weiteres Saitenpaar im Bass und im Diskant hinzugefügt, wodurch der Tonumfang von zweieinhalb auf dreieinhalb Oktaven erweitert wird. Bei ITINERANT INTERLUDE #17 wurden zwei eigene Kompositionen Sabbaghs für Ud zur Aufführung kommen: “Gazellenflucht” und “Suq Sanaa” [bezieht sich auf den Markt von Sanaa, Haupstadt Jemens]. Im Laufe des Abends, hat Sabbagh auch zwei Werke für Perkussion präsentiert: “Solo Riqq Nr. 2” für die einfellige mit Fischhaut bespannte Rahmentrommel mit fünf Schellenpaaren, und “Solo Mazhar” für die größere einfellige Rahmentrommel ohne Schellen.

Farhan Sabbagh gilt weltweit als einer der größten Ud-Virtuosen heutiger Zeit; außerdem ist er ein Meister arabischer Perkussion und Komponist. Geboren in Homs, Syrien, wurde Sabbagh von seinem Vater in die Kunst des Ud-Spielens eingewiesen und von seinem Großonkel, einem großen Sufimeister, in das Spiel arabischer Perkussion. Er setzte sein Studium der Musik und Komposition in Damaskus und Kairo fort. 1981 wurde er an das Institut für Traditionelle Musik berufen und lebt seitdem in Berlin.  Farhan Sabbagh, auch ein viel gefragter Lehrer, tourt regelmässig und tritt sowohl als Solist als auch mit verschiedensten Ensembles auf internationalen Bühnen auf, u.a. Royal Albert Hall in London, Philharmonie Berlin, Warschau Philharmonia. Er wirkt an vielfältigen Projekten für Theater, Bildende Kunst, und experimentelle Musik mit, u.a. mit seinen eigenen Ensembles. Seine Musik ist auf zahlreichen CDs erschienen, u.a. Club du Disque Arabe, Philmultic.